Eigentlich hatte ich nicht vor, mich noch einmal beruflich zu verändern. Ich war sehr zufrieden, so wie es war. Bis Arielle, eine junge Briardhündin, unsere Familie aufmischte. Von da an wurde mein komplettes Leben umgeschrieben.

Schon mit 7 Monaten erkrankte sie und musste operiert werden. Die Prognose war ernüchternd. Niemand konnte mir sagen, ob diese junge Hündin eine beschwerdefreie Zukunft vor sich haben würde. Schnell war klar, dass sie ihr Leben lang fachliche Unterstützung brauchen würde.

Also beschloss ich kurzer Hand noch einmal die Schulbank zu drücken und absolvierte eine zweijährige Ausbildung zur Tierphysiotherapeutin. Zum Glück wusste ich damals nicht im Detail, auf was ich mich eingelassen hatte.

Von diesem Moment an unterstützen wir uns gegenseitig. Sie war und ist die geduldigste Patientin, die ich kenne. In all meinen Ausbildungen stand sie mir zur Seite und stellte sich mir bereitwillig als Probandin zur Verfügung. An ihr durfte ich üben und mich stetig verbessern. Im Gegenzug bekam sie von mir ein Leben ohne Einschränkungen ermöglicht.

Bis zum heutigen Tag stellt sie mich immer wieder vor neue Aufgaben und Herausforderungen. Zu ihren Problemen am Bewegungsapparat gesellten sich noch weitere internistische Erkrankungen. Also war die reine Physiotherapie für uns nicht mehr ausreichend. Nachfolgende Ausbildungen in Osteopathie und Traditioneller Chinesischer Medizin ermöglichen mir nun eine ganzheitliche Betrachtung komplexer Vorgänge. Sie bilden die Grundlage meiner Behandlungsansätze. Stets dem Motto folgend:

Find it, fix it, leave it

Dr. Andrew Taylor Still (Begründer der Osteopathie)

Schlussendlich kann ich sagen, dass meine beiden Hunde mich zu dem Therapeuten geformt haben, der ich jetzt bin. Denn es gibt keine größere Motivation als jene, dem geliebten eigenen Tier zu helfen.